RECS-Zertifikat

Das RECS-Zertifikat "Renewable Energy Certificate System" wurde im Jahr 2002 eingeführt, dabei handelt es sich um den Herkunftsnachweis für "Strom aus Erneuerbaren Energien" nach einem Zertifizierungssystem. Strom, der aus Erneuerbaren Energien hergestellt wird, besitzt einen ideellen Mehrwert nach marktstrategischen Gesichtspunkten. Der Erzeuger kann im RECS-Zertifikat den Strom aus Erneuerbaren Energien abspalten und als frei konvertible Zertifikate im internationalen Markt anbieten. Damit zeigt das RECS-Zertifikat nur ein mengengleiches Zertifizierungssystem an.

Das RECS System zertifiziert keine Ökostrom-Produkte und ist kein Ökostrom-Label. Das RECS System selbst stellt, außer dass nur für erneuerbare Energien Zertifikate ausgestellt werden können, als Nachweissystem für die Produktion von erneuerbaren Energien im allgemeinen keine weiteren Anforderungen an die Erzeugungsanlagen; weder an das Anlagenalter, noch an ökologische Anforderungen. Selbstverständlich können und werden bei Ökostrom-Labeln solche RECS Zertifikate eingesetzt, die den jeweiligen Ansprüchen, wie z. B. den Anforderungen nach Anlagenalter und ökologischen Kriterien entsprechen. (Quelle: www.recs-deutschland.de)

Faktisch wird im Endverbrauchermarkt ein RECS-Zertifikat mit anderen zertifizierten Ökostrom-Herkünften gleichgestellt und deshalb können RECS-zertifizierte Stromanbieter ohne verbrauchszeitgleiche Einspeisung oder dessen physischen Erwerb Ökostrom anbieten. Gegenüber den hochwertigen Ökostromnachweisen findet keine qualitative Abwertung des RECS-Stroms auf den lokalen Märkten statt, es wird nicht konsequent kontrolliert. Der Endverbraucher hat keine Möglichkeit die Qualitätsunterschiede nach Ökostromkriterien zu erkennen. Dieses System ist stark umstritten, da dadurch das Geld der Ökostromkunden an die konventionellen Stromanbieter fließt, denn die Herkunft der Stromsorten kann durch den Handel mit den RECS-Zertifikaten verschleiert werden.

In der Praxis werden Recs Zertifikate meist von Stromanbietern eingesetzt, die selber keinen oder zu wenig Ökostrom erzeugen. Hierbei werden lediglich entsprechende Mengen an Zertifikaten günstig gekauft aber nicht der eigentliche Ökostrom. So kann der Käufer der Zertifikate seinen Strom aus konventioneller Erzeugung ganz legal als Ökostrom deklarieren. Parallel dazu muss zwar der Ökostromerzeuger, der seine Zertifikate verkauft hat, ebenfalls die gleiche Menge seines Ökostroms umdeklarieren und darf diese Menge nicht mehr als Ökostrom verkaufen, letztendlich wird der Verbraucher aber im Unklaren gelassen, woher nun sein Strom kommt.

Wie weit dies den vorliegenden Umweltgedanken entspricht, muss jeder Verbraucher für sich selber entscheiden. Zwar wird mit jedem neuen Ökostromkunden den Stromerzeugern die steigende Nachfrage signalisiert, allerding bauen trotz der jahrelangen Steigerung derzeit einige große Stromerzeuger ihre konventionelle Stromerzeugung deutlich stärker aus, als die Stromproduktion aus regenerativen Energien.

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